Der Eifelsteig – 330 Kilometer lang – führt in 15 Etappen aus der Kaiserstadt Aachen in die älteste Stadt Deutschlands nach Trier. Vom Aachener Dom bis zur Porta Nigra führt der Weg durch Hochmoore, dichte Wälder und offene Feld- und Wiesenlandschaften. Klingt traumhaft, ist es auch! Hat aber einen Haken. Dazu gleich mehr.
Unterschätzen solltet ihr den Fernwanderweg nicht. Es geht permanent bergauf und bergab, das hat ein Mittelgebirge wie die Eifel nun einmal so an sich. Da wir die gesamten 330 Kilometer in 12 Tagen gelaufen sind, kamen an dem ein oder anderen Tag über 30 Kilometer und teils über 1000 Höhenmeter zusammen.
Würden wir euch das empfehlen? Wenn ihr schon häufiger Fernwanderwege gelaufen seid, ist dies machbar, aber anstrengend. Solltet ihr den Eifelsteig als erste größere Mehrtagestour geplant haben, empfehlen wir euch, dass ihr euch an die vorgegebenen 15 Etappen-Tage haltet. Oder strebt lieber eine kürzere Mehrtagestour an.
Eifelsteig Fernwanderweg
Dennoch sind die Wege insgesamt etwas weniger anspruchsvoll als ein “Steig” vermuten ließe. Das liegt vor allem daran, dass der Weg die meiste Zeit überbreite Wald- und Wirtschaftswege verläuft. Hier hätten die Wegegestalter ruhig ein wenig mehr Kreativität an den Tag legen können. Es macht einfach bedeutend mehr Spaß, auf schmalen Singletrails zu laufen.
Die Wege sind der oben angesprochenen negative Punkt, die Landschaft macht es aber wieder wett. Vom Hohen Venn durch den Nationalpark Eifel, weiter durch die Vulkaneifel und die felsige Südeifel bis an die Mosel und die dort steil abfallenden Felsklippen – der Eifelsteig hat landschaftlich so einiges zu bieten.
Das soll natürlich nicht heißen, dass wir keinen Spaß während der 12 Tage hatten. Im Gegenteil, wir haben so viele lustige Momente erlebt (wir waren zu dritt unterwegs), dass uns diese Tour wohl immer in Erinnerung bleiben wird.
Camping auf dem Eifelsteig
Wir haben den Weg mit einem Zelt bewältigt. In der Nordeifel, sprich auf der ersten Hälfte des Weges findet ihr genügend Campingplätze, auf denen die Übernachtung kein Problem ist, danach wird es schwieriger, sodass wir auf Schutzhütten, zwei Ferienwohnungen und sogar eine Höhle als Übernachtungsmöglichkeiten ausweichen “mussten”.
Die Höhlenübernachtung kurz vor Trier war eines der absoluten Highlights auf dem ganzen Weg. Der Weg ist leider nicht darauf ausgelegt, ihn komplett mit Zelt laufen zu können (zumindest nicht, wenn auf Wildcamping verzichtet wird).
Plant ihr den Weg ohne Zelt, findet ihr genügend Übernachtungsmöglichkeiten entlang des Weges, da der als Premiumwanderweg ausgezeichnete Eifelsteig in jedem Zielort einer Etappe mit Unterkünften aufwarten kann.
Die beste Jahreszeit für den Eifelsteig ist sicherlich der Frühsommer (bevor es zu heiß wird). Aber auch Frühling und Herbst haben ihre Reize. Wir sind den Weg Anfang April gelaufen, waren somit komplett alleine unterwegs.
Wir haben kaum Menschen getroffen und konnten so die Natur in aller Ruhe genießen. Allerdings wurde es nachts recht frisch, auch zwei Nächte knapp unter dem Gefrierpunkt waren dabei. Beachtet also, dass das natürlich zu etwas erhöhten Anforderungen an die Ausrüstung führt.
Ausrüstung beim Wandern
Vielleicht noch ein paar Worte zum möglicherweise wichtigsten Ausrüstungsgegenstand bei Mehrtageswanderungen: die Schuhe. Auf dem Eifelsteig reichen knöchelfreie Trekkingschuhe oder auch Trailrunningschuhe. Schwere Bergstiefel sind absolut nicht erforderlich, dafür ist der Weg bei Weitem nicht anspruchsvoll genug. Wichtig ist nur, dass ihr eure Schuhe (vor allem wenn diese neu sind) vorher ausreichend eingelaufen habt, sonst sind die Blasen quasi vorprogrammiert.
Fazit zum Eifelsteig
Ein landschaftlich sehr lohnenswerter Weg, der durch die Wegbeschaffenheit ein wenig an Glanz verliert und durch viel auf und ab nicht unterschätzt werden sollte, aber sicherlich nicht der herausforderndste Weg ist. So lässt sich der Weg von Aachen nach Trier ganz gut beschreiben. Für die Profis unter euch gibt es definitiv anspruchsvollere und schönere Fernwanderwege.
Solltet ihr Interesse an dem Weg haben, schaut gerne auf unserem Outdoorblog Trekkinglife vorbei, dort haben wir eine ganz Artikelserie zum Eifelsteig veröffentlicht mit vielen weiteren Tipps und Tricks, einer Packliste und ausführlichen Etappenbeschreibungen.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar