Wie kann man Wasser in der Wildnis finden?
Kein Zweifel: Wenn es um dein Überleben geht, gibt es nichts Wichtigeres als Trinkwasser. Während du ohne Nahrung problemlos mehrere Tage und sogar Wochen überleben kannst, reduziert sich die Überlebenschance ohne Trinkwasser auf maximal drei Tage.
Auch dies ist allerdings nur ein theoretischer Wert, denn in der Realität wirst du dich bereits vor Ablauf dieser drei Tage krank fühlen und unter allen Begleiterscheinungen einer Dehydrierung leiden. Diese schränken nicht nur deine physische Leistungsfähigkeit ein, sondern auch das Denkvermögen.
Hieran zeigt sich, wie wichtig es ist, stets genügend Trinkwasser mit sich zu führen. Doch was ist, wenn du in eine Situation gerätst, in der du kein Trinkwasser mehr zur Verfügung hast? In diesem Fall musst du Wasser in der Wildnis finden. Dies ist gar nicht so schwer, wie es zunächst scheint.
Im Folgenden zeigen wir dir mehrere Möglichkeiten, genügend Trinkwasser zum Überleben in der Wildnis zu finden.
Seen, Flüsse und Teiche
Wenn du nicht gerade in Küstenregionen unterwegs bist, solltest du in erreichbarer Nähe einen Teich, See oder Fluss finden. Somit ist die erste Wasserquelle bereits entdeckt. Allerdings solltest du darauf achten, dass insbesondere stehende Gewässer durchaus zur Gefahr für die Gesundheit werden können – das Wasser aus diesen Quellen kann mit Bakterien verseucht sein, die zum Beispiel aus übermäßigem Algenbefall, toten Tieren etc. resultieren.
Perfekt ist es, wenn du einen Wasserfilter* mit dir führst, mit dem du dieses Wasser filtern und anschließend bedenkenlos trinken kannst. Zur Not gehen auch spezielle Wasserreinigungstabletten.
Steht ein solches Hilfsmittel nicht zur Verfügung, dann achte darauf, dass du möglichst aus fließenden Gewässern dein Trinkwasser entnimmst. Hier gilt: Je näher du an der Quelle des Flusses oder Bachlaufs bist, desto geringer ist die Gefahr eines übermäßigen Bakterienbefalls. Wenn du die Möglichkeit hast, solltest du das Wasser trotzdem vor dem Trinken abkochen.
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Pflanzen
Pflanzen sind perfekte Wasserlieferanten, sie speichern teilweise große Mengen vom wertvollen Nass in sich. Kakteen zum Beispiel, aber auch Aloe Vera Pflanzen sowie Bambus machen es dir relativ einfach, an das Wasser zu kommen. Du musst lediglich einige Pflanzenteile aufschneiden und kannst direkt daraus trinken. Allerdings sind solche Pflanzen zumindest in Mitteleuropa eher selten.
Wenn du genügend Zeit hast, kannst du folgende Methode zum Wassersammeln probieren: Binde einen Plastikbeutel bzw. eine Tüte an einen stabilen Ast. Durch Verdunstung werden sich innerhalb des Beutels mit der Zeit Wassertropfen bilden und am Boden sammeln, hierbei handelt es sich um qualitativ hochwertiges Trinkwasser. Allerdings dauert es sehr lange, bis sich durch diese Methode nennenswerte Mengen generieren lassen. Dennoch eine passive Methode, um Wasser in der Wildnis zu finden.
Regenwasser
Wenn du ohne Wasser unterwegs bist und es regnet, ist dies natürlich die perfekte Möglichkeit, um Trinkwasser zu sammeln. Regenwasser kannst du in der Regel ohne weitere Filtermaßnahmen sammeln und dann direkt trinken. Am besten nutzt du dazu eine Plane, die du aufspannst und im unteren Teil mit einem kleinen Loch versiehst. Darunter stellst du dann ein Gefäß zum Sammeln auf. Zur Not tut es aber auch eine Zeltplane oder eine Plastiktüte.
Taubildung
In der allergrößten Not und wenn keine Hilfsmittel zur Verfügung stehen, kannst du mithilfe des Morgentau etwas Wasser zum Trinken generieren. Binde dir dafür Stofffetzen, Tücher oder Ähnliches um die Schuhe und gehe damit durch das vom Morgentau nasse Gras. Der Stoff wird sich vollsaugen und du kannst ihn dann über einem Gefäß auswringen und das Wasser anschließend trinken.
Die Solar Still Methode
Auch mithilfe der Sonne kannst du Wasser in der Wildnis gewinnen. Wir nutzen hierfür die sogenannte Solar Still Methode. Du benötigst dazu eine Kunststoffplane (zur Not geht auch eine Plastiktüte). Das Ganze geht so:
Du suchst dir eine Stelle mit möglichst direkter und intensiver Sonneneinstrahlung. Nun gräbst du an dieser Stelle ein Loch in den Boden, sammelst anschließend so viele Blätter und grüne Pflanzenteile wie möglich und gibst diese in das Loch. In die Mitte des Lochs und der Pflanzenteile stellst du ein Gefäß zum Auffangen des Wassers. Darüber kommt dann die Plastikfolie, mit der du das Loch möglichst dicht verschließt. Jetzt musst du nur noch die Folie in der Mitte, genau über dem Trinkgefäß, mit einem kleinen Stein beschweren, so dass dort die tiefste Stelle ist.
Der Effekt: Die Sonneneinstrahlung bewirkt eine Art Treibhauseffekt, durch den die Feuchtigkeit aus den Pflanzenteilen verdunstet und sich in Form von Wassertropfen an der Innenseite der Kunststofffolie sammelt. Die Tropfen laufen dann zur tiefsten Stelle und gelangen in das Trinkgefäß. Allerdings musst du auch hier einige Stunden Zeit mitbringen, damit sich eine nennenswerte Menge Trinkwasser sammelt.
Wasser aus Schnee
Befindest du dich in einem Gebiet mit Schnee, so ist das Trinkwasserproblem quasi schon gelöst. Bedenke aber: Du solltest den Schnee unbedingt zunächst schmelzen und dann trinken, nicht essen! Der Magen muss viel Energie aufwenden, um den gegessenen Schnee zu schmelzen, wodurch es zu Problemen kommen kann. Wenn du keine Möglichkeit hast, den Schnee zu erwärmen, packe diesen in ein Stück Stoff und trage ihn relativ nah am Körper. Der Schnee schmilzt und wird vom Stoff aufgesogen. Anschließend kannst du den Stoff über einem Trinkgefäß auswringen und das Ganze dann trinken.
Verfolgen von Tieren zur Wasserquelle
Wenn Tiere in deiner Nähe sind, so wissen diese in der Regel ganz genau, wo es Trinkwasser gibt. Du musst den Tieren also nur folgen. Dabei kann es sich um Vögel, Bienen oder Wildtiere handeln. Naturgemäß sind die Tiere relativ scheu und es ist zum Beispiel bei Vögeln sehr schwer, diesen zu folgen. Alternativ kannst du nach Spuren von Wildwechsel am Boden suchen und diesen Spuren nachgehen. Oft findest du dadurch die Wasserquellen der Tiere.
Welche Wasserquellen du unbedingt vermeiden solltest
Die hier gezeigte Auflistung umfasst nur einige aller möglichen Quellen zum Auffinden von Wasser in der Wildnis. Allerdings gibt es auch einige Wasserquellen, die sich nicht für Trinkwasser eignen. Diese sind:
- Wasser aus Kühlteilchen von Kraftwerken und ähnlichem
- Trinken des eigenen Urins
- Wasser aus kleinen, stehenden Gewässern wie Pfützen, ungenutzten Brunnen usw.
- Alkohol (dehydriert dich schneller als ohne Trinken!)
- Meerwasser und generell Salzwasser
Wasser aus diesen Quellen kann dafür sorgen, dass du gesundheitliche Probleme bekommst und es dir nach dem Trinken noch schlechter geht als zuvor. Ziehe daher immer die hier ausführlich beschriebenen Trinkwasserquellen vor, oder noch besser: plane genügend Trinkwasser bereits vor dem Start deiner Tour ein und führe dieses mit.
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Letzte Aktualisierung am 29.09.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
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