Das CRKT CEO ist kein Outdoormesser. Wer danach sucht, der wird bei diesem Modell nicht fündig. Stattdessen steht hier der Alltag im Fokus, der sehr oft Aufgaben mit so einem Taschenmesser bereithält. Auch dann, wenn man in einer Großstadt wohnt.
Belohnt wird man beim CEO mit einer sehr schmalen Silhouette, die elegant aussieht, wenig Platz einnimmt und in jede noch so kleine Tasche passt. Der Griff ist „federleicht“ und besteht aus FRN, die Abrundung erfolgt durch eine feine Rainbow-Struktur.
Kugelgelagerte Klinge im CRKT CEO
Die Arbeit übernimmt am Ende des Tages die Klinge. Und damit Enttäuschungen von Anfang an keine Rolle spielen, hat sich der Hersteller für eine aus Stahl (8Cr13MoV) gefertigte und kugelgelagerte Klinge entschieden.
Mit 7,2 cm ist sie außerdem sehr lange und für jede Aufgabe bereit. Bei der Arretierung fiel die Entscheidung auf das zuverlässige Linerlock, eine Besonderheit ist der Abschluss am Griff. Er ist zwar keine Revolution, aber auf jeden Fall schick und dafür verantwortlich, dass das CRKT CEO* an Exklusivität gewinnt.
Federleicht und mit einem abnehmbaren Clip ausgestattet
Während ein Taschenmesser für den Outdoor-Einsatz durchaus etwas schwerer sein kann, ist es bei einem EDC-Modell (welches man also im Alltag dabei hat) nicht unbedingt gewünscht. Das war auch Richard Rogers klar, der das CEO City-Messer entwickelt hat und aus New Mexico kommt.
Am Ende führte es zu der Tatsache, dass das CEO auf lediglich 60 g kommt. Ein Fliegengewicht, welches beim täglichen Einsatz so gut wie nicht spürbar ist. Man wird auch sicherlich mehrmals kontrollieren müssen, ob das Taschenmesser überhaupt noch da ist.
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Vor einem Verlust muss man aber keine Angst haben, denn der Griff beherbergt einen Clip. Damit kann das CRKT CEO zum Beispiel am Gürtel befestigt werden, außerdem ist dieser abnehmbar. Ein komfortables Feature, denn dadurch kann individuell und je nach Umstand entschieden werden, ob die Halterung benötigt wird oder nicht.
Es gibt tatsächlich vieles, was mich am CEO begeistert hat, aber auch einiges, was ich nicht gut gelöst finde. Fangen wir mit dem Positiven an: Das Messer ist rein optisch wirklich ansprechend, alleine durch die japanische Linienführung und die Griffstruktur, die mich an das klassische Seigaiha Muster erinnert. Über die Klinge ist schon alles Wesentliche gesagt worden, alles wunderbar soweit. Als Urban EDC könnte das Messer der Renner sein, wenn es da nicht noch ein paar wesentliche negative Aspekte gäbe:
1) Die Größe. Sorry, aber was will ich mit knapp über 7cm Klingenlänge anfangen? Bei einem gescheiten EDC, auch im Stadtgebrauch, fängt für mich der Spaß erst ab deutlich über 8cm an. Mit der schlanken und kurzen Klinge des CEO kann ich allenfalls Briefe öffnen, aber schon wenn ich mir eine Scheibe Brot schmieren will, wird es schwierig.
2) Die Verriegelung. Sorry, aber seit §42a habe ich keinerlei Verständnis mehr für verriegelnde Messer, schon erst recht nicht, wenn es dann auch noch Einhänder sind. Ich hab definitiv keine Lust, mich deswegen mit der Justiz rumzuärgern, die ja leider in der Vergangenheit durch Urteile geglänzt hat, die fern jeglicher vernünftiger Nachvollziehbarkeit waren. Wer das CEO dennoch möchte, dem würde ich empfehlen, sich mal bei Heinnie Haynes in UK umzuschauen, dort gibt es das CEO nämlich als zweihändige Slipjoint-Version …
3) Ich habe ziemlich große Hände, da ist das CEO mit all seiner Zierlichkeit nur sehr schlecht handhabbar. Ich hab nun auch eine Menge anderer Messer ähnlicher Größe, bei denen konnte ich das Problem einfach lösen, in dem ich einen Lanyard mit einem einigermaßen voluminösen Bead als Griffverlängerung anbrachte (ideal: ein Combat Bead MOAB). Beim CEO? Fehlanzeige. Das Ding hat kein Lanyard Hole. Am Clip festmachen ist auch nicht möglich, der sitzt nämlich sinnigerweise an der Klingenwurzel.
Resümee: Ich hab zwei CEO Slipjoints, vor allem weil die Dinger so preiswert sind. Sie liegen allerdings aus den genannten Gründen beide in der Schublade und haben meine Hosentasche noch nie von innen gesehen. Wenn ich mal Zeit und Lust habe, werde ich versuchen, eine Öse als Ersatz für ein Lanyard Hole anzubringen, aber so, wie das Messer im Moment ist, ist es zwar hübsch, aber für mich leider absolut praxisuntauglich. Was ich mich immer wieder frage: Warum gibt es in Deutschland nur so wenige „erwachsene“ Slipjoints, also mit einer Klinge >> 8cm, auf dem Markt? Beste Grüße, Driftwood.
Danke für deine ehrliche Antwort. LG Christoph