Santorin im Oktober – malerische Facette der Stadt
Vor einigen Jahren zeigte mir eine Kollegin Bilder der Insel Santorin. Entlang gigantischer Kraterwände befinden sich weiße, würfelförmige Häuser mit blauen Kuppeln. Sie erzählte von dem langen Aufstieg auf den Vulkan, der malerischen Facette der Stadt und dem wundervollen Ausblick auf weitere griechische Inseln.
Ziel für unsere Flitterwochen
Wir suchten ein Ziel für unsere Flitterwochen und ich wollte auf Santorin reisen. Ich malte mir aus, wie wir jeden Tag die Insel erkunden würden und dann abends traumhafte Sonnenuntergänge genießen.
Nach längerer Recherche im Internet und einer Beratung im Reisebüro war diese Idee verworfen. Die Insel hat gerade mal eine Länge von 17 km und an einigen Stellen ist sie nicht mal 1 km breit. Wir gewannen den Eindruck, dass sich Santorin eher als Ausflugsziel anbietet.
So entschieden wir uns, unseren Urlaub auf Kreta zu vollbringen und ein Wochenendtrip nach Santorin mit einzubauen.
Eine Vielfalt von Angeboten
Dann ging es endlich an die Planung. Ich begann mit der Hotelsuche und fand eine große Auswahl an Angeboten. Es sollte ein Teil unserer Hochzeitsreise umfassen und deshalb wollte ich ein romantisches Domizil mit einem wundervollen Ausblick. Ich entschied mich für das Hotel LiliumSantorini Villa. Das Preis-Leistungsverhältnis hatte mich überzeugt und die Lage war exzellent.
Inselhopping kann man bestimmt schnell online buchen
Als verwöhnter Großstädter, machte ich mir im ersten Augenblick um die Anreise keine großen Gedanken und musste dann feststellen, dass diese eine größere Herausforderung darstellte. „Inselhopping kann man bestimmt schnell online buchen“. Ich wollte gerne mit einem kleinen Speedboot nur als Paar anreisen, weil ich von dieser Möglichkeit bereits in einem anderen Beitrag gelesen hatte.
Eine Buchung konnte ich online nicht organisieren.
Ich wurde dann fündig und so planten wir eine Überfahrt mit dem Katamaran. Als ich dann die Daten eingegeben habe, musste ich feststellen, dass es mir nicht möglich war eine Rückreise zu buchen. Die Anfrage im Hotel bezüglich der Buchung einer Überfahrtmöglichkeit blieb erfolglos. Das Hauptproblem war, dass wir nicht am selben Tag hin- und zurückreisen wollten, sondern dort über Nacht blieben. Das Hotel hatte uns geraten, vor Ort die Anreise zu planen.
Somit hatten wir dann eine Hotelbuchung für Santorini, aber keine Tickets für die Reise auf die Insel.
Im Vantaris Palace auf Kreta wurden wir sehr gut beraten, die Rezeptionistin telefonierte mit dem Reisebüro im nächsten Ort und diese haben uns direkt zur näheren Besprechung eingeladen.
Hier ergatterten wir Tickets für das Speed Boot (SeaJet2). Unsere Eckdaten standen nun fest und wir konnten uns auf die Anreise freuen.
Reiseführer für Santorin
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Santorin im Oktober – Das Abenteuer beginnt
Tag der Anreise: Ausgangspunkt war der Hafen in Rethymno. Am Morgen um 6 Uhr. Wie bisher in unserem Aufenthalt hielten wir uns an Google Maps. Wir parkten unser Auto und standen nun vor der Seenotrettung am falschen Ende des Hafens. Hervorragend, das hatten wir nicht eingeplant.
Wir hatten genug Zeit im Gepäck, aber nicht genug um 30 min um den Hafen zu laufen. Das Auto um zuparken war auch keine Option. So hielten wir ein Taxi an, um rechtzeitig unser Schiff zu erreichen.
Das Speed Boot ähnelte im Innenraum einem Flugzeug. In der Mitte gab es zusätzlich noch ein CAFE und eine Treppe die auf das obere Deck führte. Leider war diesen aufgrund des Wellenganges geschlossen.
Angegeben waren 2 ½ Stunden für die Überfahrt. Tatsächlich waren es dann vier. Problematisch war daran nur die Kommunikation mit unserem Hotel vor Ort, weil diese uns bereits einen Transfer zugesichert hatten. Wir befürchteten, dass wir dann eine andere Lösung dafür suchen müssten.
Dann endlich war es so weit. Santorin geriet in unser Blickfeld und viele Passagiere standen von ihren Plätzen auf, um den Anblick zu genießen.
Eigener Chauffeur
Nachdem das Schiff angelegt hatte, sah ich das erste Mal in meinem Leben meinen Namen auf einem großen Schild geschrieben, unser Chauffeur wartete bereits auf uns.
Die Auffahrt war spektakulär. Während ich mich nicht satt sehen konnte, war mein Mann damit beschäftigt gegen seine Höhenangst anzukämpfen. Die Straßen Griechenlands sind allgemein sehr schmal, aber Santorin bot hier noch ein I-Tüpfelchen und das alles auf einem Vulkan.
Nach einem unkomplizierten Check- In spazierten wir direkt in die Ortschaft. Nach 30 Minuten Fußweg waren wir im Ortskern von Fira. Hier konnten wir schon die ersten blau/ weißen Gebäude besichtigen, haben aber vor allem den Ausblick genossen.
Dann packte uns allmählich der Hunger und ich hatte noch eine Überraschung für meinen Mann parat. Ich hatte das LiliumSantorini gebucht, um bei Sonnenuntergang das wohl romantischste Abendessen aller Zeiten zu genießen.
Ein Tisch mit einem unbeschreiblichen Ausblick auf die Inseln von Santorin im Oktober, ein Glas Rotwein und ein 3 Gänge Menü aus der Küche. Der Sonnenuntergang war der Schönste, den ich jemals gesehen habe. Wir haben versucht diesen Moment in Bildern festzuhalten, aber keines gibt es wieder. Anschließend haben wir den Abend genüsslich ausklingen lassen und waren schon in Vorfreude auf die Stadt Oia. Hier sollte es uns am nächsten Tag hinführen.
Oia – die weiße Perle Santorins
Wir bestellten uns in unserem Hotel ein Taxi für die Reise nach Oia. Die Fahrt über unterhielten wir uns mit unserem Taxifahrer. Er lebt in der Hauptsaison auf Santorin, um den Lebensunterhalt für seine Familie zu bestreiten. Denn eigentlich lebt er in Athen und ist jedes Jahr für viele Monate von seinen Liebsten getrennt. Er berichtete uns, wie teuer der Unterhalt auf Santorin ist und es unmöglich wäre hier gemeinsam zu leben. Zusätzlich werden hier sogar im Winter die meisten Hotels und Restaurants geschlossen, weil diese keinen Umsatz erzielen.
Bereits am Vortag ist uns aufgefallen, dass es viele Gebäude gibt, die nicht fertiggestellt sind und auch die tatsächlichen Einwohner in eher spärlichen Verhältnissen leben. Es ist ersichtlich, dass die Einnahmen der Stadt nahezu ausschließlich in die Touristenanlaufstellen fließen.
Amüsant war, als er merkte, dass wir aus Deutschland angereist sind und er selber einige Jahre seiner Kindheit in Frankfurt verlebt hat. Er sagte, Deutschland sei im Verhältnis zu Griechenland zu kalt und schläge auf das Gemüt.
Er zeigte uns die schmalste Stelle Santorini’s die zwar insgesamt 1 km bemisst, aber der begehbare Teil begrenzt sich auf die Straße.
Wir erreichten Oia und hier war wirklich das Ballungszentrum der Stadt. Jedes Häuschen wirkte schöner wie das andere. Wir erkundeten die einzelnen Gassen und Griechen begegnete man tatsächlich nur in den Geschäften, die Straßen selbst waren von Touristen gefüllt. Wobei wir außerhalb der Saison noch Glück hatten.
Santorin im Oktober – Was für eine Aussicht
In Oia ragt die Burgruine empor, die einen traumhaften Ausblick bietet, zusätzlich ist es beeindruckend wie solch ein Bauwerk auf einem Vulkan entstanden ist. Anschließend wollten wir von der hoch gelegenen Burg in das Fischerdorf in Oia. Also überlegten wir nicht lange und entschieden uns für das Treppensteigen.
Möglich wäre sogar auch die Fahrt mit einer Seilbahn gewesen, aber für meinen Gatten mit Höhenangst war das keine Option und der Transport über ein Maultier kam uns beiden nicht in den Sinn. Zum einen möchte ich nicht ein Tier für diesen anstrengenden Abstieg missbrauchen und zum anderen, wenn das Tier vor Erschöpfung stürzen würde geht es ziemlich steil bergab. Zudem nachdem wir die Samariaschlucht mit ihren 17 km bezwungen hatten, sollten doch ein paar Treppen keine Hürde darstellen.
Der Hafen bieten mit seinen kleinen Tavernen eine schöne Möglichkeit zum Ausruhen, zeitgleich kann man die Insel einmal von unten betrachten. Unglaublich wie es möglich ist, dass all diese Bauwerke in einem Vulkan errichtet wurden.
Nützliche Urlaubshelfer
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Am Wasser haben wir alle gewonnenen Eindrücke auf uns wirken lassen und waren schon zufrieden darüber, dass wir nicht einen zweiwöchigen Urlaub vor Ort gebucht haben. Sicherlich, für einen reinen Erholungsurlaub am Pool bzw. ein paar Tagesausflüge ist der Ort grandios. Wer aber gerne wandern geht, ist hier meines Erachtens ziemlich schnell gelangweilt.
Um die ganze Insel zu betrachten, bedarf es aber definitiv mehr als zwei Tage. Den roten Strand würde ich mir gerne bei einem erneuten Besuch einmal anschauen.
Die Stadt ist eine Reise wert, vor allem bei Anreise außerhalb der Saison. Wir waren im Oktober dort und konnten relativ gemütlich flanieren ohne große Menschenströme. Große Kreuzfahrtschiffe haben auch nicht angelegt, als wir hier waren.
Lest wieder rein, der nächste Beitrag folgt bald, in unserer neuen Rubrik „Wir auf Achse“.
Eure Ina
Letzte Aktualisierung am 29.09.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
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