Wasseraufbereitung im Notfall – Empfehlungen und Tipps

Wasseraufbereitung im Notfall
Wasseraufbereitung

Wie funktioniert die Wasseraufbereitung im Notfall?

Wasser ist Leben! Ein Großteil des menschlichen Körpers besteht aus Wasser, jede einzelne Zelle benötigt Wasser zum Überleben. Ohne Wasserzufuhr von außen kann kein Mensch länger als einige wenige Tage überleben. Daher gilt auch beim Prepping: Die Wasserversorgung gehört zu den wichtigsten Vorbereitungsmaßnahmen für den Ernstfall. Genau darum soll es in diesem Artikel gehen.

Trinkwasserdesinfektion für Wasseraufbereitung

Die Versorgung mit Wasser in Krisensituationen stellen sich viele Menschen leichter vor, als sie wirklich ist. Zwar ist vielleicht ein Fluss, Bach oder Teich in direkter Nähe, jedoch kann man ohne Wasseraufbereitung durch Desinfektion oder dem Reinigen mit einem Wasserfilter das Wasser nicht zum Kochen oder Trinken verwenden. In diesem Fall kannst du also nur dann Trinkwasser herstellen, wenn du das zur Verfügung stehende Wasser desinfizierst.

Die Trinkwasserdesinfektion ist leicht durchführbar, indem du bestimmte Mittel zur Desinfektion in das Wasser gibst. Am leichtesten geht das mit einem Spezialprodukt wie z. B. von YACHTICON*, eine Dose reicht somit für die Trinkwasseraufbereitung von 2.000 Litern. Eines der bekanntesten Produkte ist Micropur Forte MF*, was auch sehr beliebt in der Outdoor-Szene ist.

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Das klingt viel, ist es nicht. Denn unter Umständen musst du auch Wasser zum Duschen und zum Reinigen der Wäsche aufbereiten.

Erfolgreiche Wasseraufbereitung im Notfall

Es empfiehlt sich daher, gleich mehrere Dosen für den Erstfall vorrätig zu haben.

Die Wirkstoffe in Produkten zur Wasseraufbereitung sind i. d. R. Wasserstoffperoxid und Natriumcarbonat, die innerhalb von drei Stunden gründlich das Wasser aufbereiten und somit trinkbar machen. Daneben gibt es noch zahlreiche weitere Produkte zur Trinkwasseraufbereitung, wobei es wichtig ist, auf die inhaltliche Zusammensetzung zu achten. Die Konsistenz ist entweder in Tablettenform, pulvrig oder flüssig.

Wahlweise gibt es Produkte mit und ohne Chlor oder Silberionen. Grundsätzlich ist zu jeder Form der Trinkwasserdesinfektion die Anwendungsanleitung sorgfältig zu lesen und diese gewissenhaft einzuhalten.

Wasseraufbereitung durch Filter

Neben der bioziden Trinkwasserdesinfektion hast du auch die Möglichkeit, mit einem Filter das Wasser aufzubereiten. Hervorragend geeignet hierfür ist der Katadyn Expedition Filter KFT, der als Hochleistungsfilter mühelos für mehrere Menschen Trinkwasser herstellen kann. Er wird auch bei Expeditionen, in Camps sowie beim River Rafting gebraucht und findet Einsatz im Katastrophenschutz.

Auch das Militär sowie Behörden haben diesen Wasserfilter weltweit in Gebrauch. Er ist ausgestattet mit einem 0.2 Mikron Keramik-Filter und schafft eine Leistung von vier Litern pro Minute. Seine Lebensdauer ist abhängig von der Wasserqualität. Im Durchschnitt wird mit bis zu 100.000 Liter gerechnet.

Es gibt auch günstigere Produkte im Bereich Wasserfilter im Handel, jedoch bieten die kleineren Modelle bei Weitem nicht so gute Werte wie beispielsweise der Katadyn Expedition Filter. Beachte, dass Wasserfilter zwar hervorragend reinigen und Wasser desinfizieren, aber nicht alle Verunreinigungen zuverlässig beseitigen können. Zumeist werden chemische Schadstoffe wie Herbizide, flüchtige organische Verbindungen und Pestizide ausreichend heraus filtriert, hohe chemische Konzentrationen sowie Schwermetalle können aber auch mit einem hochwertigen Filter nicht komplett aufgelöst werden.

Wer nicht so viel Geld ausgeben möchte, für den gibt es im Handel aus sogenannte Pocket-Wasserfilter*. Sie sind wesentlich kompakter und für die Wasseraufbereitung von ca. 50.000 Litern vorgesehen. Ein solches Gerät filtert etwa einen Liter Wasser pro Minute. Auch diese Filter besitzen ein silberimprägniertes Keramikelement, das Bakterien und Krankheitserreger aus dem Wasser filtriert.

Diese Modelle sind natürlich auch perfekt für deine persönliche Krisenvorbereitung. Einen kleinen kompakten Wasserfilter sollte man immer dabei haben.

Bedienung eines Wasserfilters

Egal ob Hochleistungs- oder Pocket-Modell: Die Bedienung eines Wasserfilters ist im Prinzip immer gleich: Ein Wasserschlauch wird in den Bachlauf oder ein ähnliches Gewässer gehalten und am anderen Ende an den Filter angeschlossen. Ein zweiter Wasserschlauch wird ebenfalls angeschlossen und mit dem anderen Ende in einen Auffangbehälter (z. B. Trinkflasche) gelegt.

Dann wird am Wasserfilter gepumpt. Das Wasser fließt euch die Filterkeramik, wird gereinigt und fließt sauber in das Trinkgefäß. Abschließend wird der Keramikfilter gereinigt und kann wiederverwendet werden.

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Weitere Methoden zur Wasseraufbereitung im Notfall

Neben Desinfektion und Filterung gibt es weitere Maßnahmen, um Wasser trinkfähig zu machen. Ich stelle sie dir vor:

Abkochen

Die einfachste Wasseraufbereitung im Notfall! Beim Abkochen werden mögliche Unreinheiten im Wasser gefiltert und ein großer Teil der Bakterien abgetötet. Listerien z. B. stellen bei der richtigen Behandlung keine Gefahr mehr dar. Damit das Wasser richtig abgekocht ist, sollte es mindestens drei Minuten lang sprudelnd kochen.

Wer möchte, kann es anschließend noch mit Aktivkohle filtern und/oder mit Chlor desinfizieren. Dadurch werden auch die letzten noch überbleibenden Stoffe herausgefiltert und abgetötet und das Wasser kann bedenkenlos getrunken und für alle anderen Zwecke verwendet werden.

Destillieren

Im Fachhandel gibt es spezielle Destillen zu kaufen, mit denen sich ebenfalls Wasser aufbreiten lässt. Das dahinter stehende Prinzip kennst du vielleicht noch aus dem Chemieunterricht in der Schule: Wasser wird unter Wärmeeinwirkung zum Kochen gebracht und verdampft. Dieser Dampf wird in der Destille anschließend wieder zum Kondensieren gebracht – er verflüssig sich also und wird so wieder zu Wasser.

Das destillierte Wasser ist anschließend komplett frei von Bakterien und sonstigen Fremdstoffen und kann sorgenlos konsumiert werden. Allerdings dauert das Destillieren größerer Mengen Wasser meist sehr lange und ist entsprechend aufwendig. Trotzdem eignet sich eine Destille gut als „Helfer in der Not“, wenn alle anderen Methoden zur Wasseraufbereitung nicht angewendet werden können.

Die Bezugsquelle für das Wasser genau überlegen

Neben der eigentlichen Wasseraufbereitung kommt es auch darauf an, woher das Wasser im Krisenfall stammt. Tipp: Beziehe dein Wasser nach Möglichkeit nicht in der Nähe von Bergwerken, Minen sowie größeren Landwirtschaftsbetrieben, da hier eine signifikant hohe Belastung anzunehmen ist.

Aufgrund der Trinkwasserproblematik solltest du außerdem immer einen ausreichenden Vorrat an Wasser zu Hause aufbewahren, so dass du erst möglichst spät selbst Trinkwasser herstellen musst. Besser ist es, die Wasseraufbereitung nur dann anzuwenden, wenn es zum absoluten Ernstfall gekommen ist und keine andere Möglichkeit der Wasseraufbereitung besteht.

Tipps zum Kauf von Flaschenwasser

Für den Erstfall solltest du stets einen Vorrat von mindestens 100 Litern Wasser zu Hause haben. Damit das Ganze nicht zu schwer wird, ist Wasser in Glasflaschen nicht zu empfehlen. Stattdessen bietet sich das aus Discountern und anderen Supermärkten bekannte Wasser in Plastikflaschen an, da diese wesentlich leichter sind.

Es gibt sie fast immer in praktischen Sixpacks – pro Paket sind 6 Flaschen á 1,5 Liter anhalten (= 9 Liter). Am besten bevorratest du etwa 10-12 Sixpacks von diesem Flaschenwasser. Beachte: Das Flaschenwasser ist je nach Hersteller rund 1-2 Jahre haltbar. Es kann aber auch nach einem längeren Zeitraum i. d. R. noch bedenkenlos getrunken werden – vorausgesetzt, du lagerst es an einem kühlen Ort möglichst ohne direkte Sonneneinstrahlung.

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