Gibt es Anfängerfehler beim Prepping?
Die Bezeichnung „Prepping“ leitet sich vom englischen Wort „prepare“ ab und bedeutet soviel wie „sich vorbereiten“.In diesem Fall ist die Vorbereitung auf eine Krisensituation gemeint, die zum Beispiel als Folge von kriegerischen Auseinandersetzungen, aber auch durch terroristische Akte wie Angriffe auf Kraftwerke etc. auftreten kann.
Es handelt sich also um eine Situation bzw. einen unabsehbaren Zeitraum, in dem das Leben nicht mehr wie gewohnt weitergeführt werden kann, weil wichtige Ressourcen wie etwa Strom, Wasser usw. fehlen.
Die meisten Menschen sind der Meinung, dass eine solche Situation zumindest bei uns in Mitteleuropa kaum eintreten könnte. Experten warnen jedoch vor dieser leichtfertigen Einstellung. Gerade die zunehmende Digitalisierung sorgt dafür, dass wir ohne Strom kaum noch leben können.
Ein Transport von Lebensmitteln mit entsprechender Logistik wäre in diesem Fall beispielsweise kaum noch möglich.
Grund genug, um mittels „Prepping“ entsprechende Krisenvorsorge zu betreiben und sich mit allen notwendigen Nahrungsmitteln und Ausrüstungsgegenständen zu bevorraten, um in einer Krisensituation so normal wie möglich weiterleben zu können.
Doch Vorsicht: Gerade hierbei kannst du folgenreiche Fehler beim Prepping machen. Es fängt bereits im Kleinen an, wie du an den nachfolgenden Abschnitten sehen wirst:
Falsches Lagern/Aufbewahren von Lebensmitteln
Beim Lagern von Lebensmitteln kannst du einiges falsch machen. Ein Beispiel: Glasgefäße sind wiederverwendbar, Konservendeckel jedoch nicht. Die Dellen und Risse, die nach dem ersten Gebrauch auftreten können, bedeuten, dass Luft in die Gläser gelangen und das Essen gefährden kann. Aus diesem Grund solltest du immer neue Deckel verwenden, wenn du Konserven einmachst – unabhängig von der Nahrung, die du konservierst.
Ähnliche Fehler kannst du mit falschen Temperaturen bei der Lagerung deiner Lebensmittel machen. Nicht nur hohe Temperaturen beeinflussen die Haltbarkeit, auch starke Schwankungen sind schlecht. Wenn du zum Beispiel in einer Region mit kälterem Klima lebst und einen Teil deiner Lebensmittel auf dem Dachboden lagerst, schwanken die Temperaturen im Winter und im Sommer sehr stark.
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Du solltest auf jeden Fall einen anderen Ort finden, um deinen Lagerbestand dauerhaft genießbar zu halten, wie z. B. einen gut belüfteten Keller.
Nicht genügend Wasser eingelagert – Anfängerfehler beim Prepping
Du solltest immer auf ein Gleichgewicht zwischen deiner Nahrung und deinem Wasservorrat achten. Der Grund dafür ist, dass du ohne Wasser viel weniger Überlebenszeit hast als ohne Essen. Was nützt es, einen 6-monatigen Nahrungsvorrat auf Lager zu haben, wenn du nur über einen Wasservorrat für drei Wochen verfügst?
Plane den Wasservorrat also so, dass er genauso lange hält wie der Vorrat an Nahrung. Bedenke auch, dass du das Wasser nur für einen begrenzten Zeitraum lagern kannst und daher immer wieder austauschen bzw. gegen neues ersetzen musst.
Grundlegender Anfängerfehler beim Prepping: Denke nicht nur an deinen Trinkwasservorrat, sondern auch an Wasser zum Kochen und waschen. Das ist natürlich genauso wichtig und sollte regelmäßig gewechselt werden. Wir lagern unserenen Wasservorrat an mehreren Stellen im Haus, Mithilfe von 20 Liter Kanistern. Im Sommer gießen wir damit die Blumen und Kräuter und müssen somit immer Wasser auffüllen und wechseln.
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Zu viel Ausrüstung kaufen, die du nicht brauchst
Als Neuling ist der erste Impuls, alles zu kaufen, sobald man merkt, wie unvorbereitet man ist. Das Problem dabei ist: Sobald du etwas Erfahrung aus Artikeln und Büchern gesammelt hast, wirst du sehr wahrscheinlich erkennen, dass du die falschen Sachen angeschafft hast, dass du sie woanders billiger bekommen hättest und so weiter.
Daher der Tipp: Mache dich zuerst schlau und schaffe dir dann Ausrüstung und Vorräte an. In Foren und Prepper-Gruppen im Netz bekommst du wertvolle Hinweise, wo die entsprechenden Ausrüstungsteile und Nahrungsmittel besonders günstig zu bekommen sind.
Wenn du einen Fluchtrucksack planst, achte darauf, dass dieser auch über längere Distanzen problemlos zu tragen ist. Hier spielt das Gewicht der Ausrüstung die entscheidende Rolle. Beschränke dich auf das unbedingt Notwendige, damit du im Krisenfall nicht unnötig körperliche Energie durch das Schleppen eines zu schweren Rucksacks verlierst.
Wichtige Ausrüstungsteile vergessen
Was nützt dir ein praktischer Gaskocher*, wenn du keine oder nicht genügend Kartuschen dafür eingelagert hast? Richtig, du kannst das Teil schlichtweg nicht gebrauchen. Gleiches gilt für viele andere Ausrüstungsteile – etwa für einen Stromgenerator*, der mit Diesel betrieben wird, wenn du dafür nicht den nötigen Treibstoff einlagerst.
Mache dich also schlau und erstelle dir eine Liste mit allem, was du brauchst. Inklusive der notwendigen Zubehörteile und des Kleinkrams, der in einer Krisensituation das Zünglein an der Waage zwischen überleben und untergehen sein kann.
Keine medizinische Betreuung vor dem Ernstfall
Körperliche Probleme wie ein schlechter Rücken, kaputte Knie oder Karies an den Zähnen werden in einer Krisensituation unmöglich zu behandeln sein. Sie schwächen in der Folge deine Energiereserven und können durchaus zwischen Leben und Tod entscheiden.
Anstatt noch ein weiteres Stück Ausrüstung zu kaufen, solltest du daher bereits im Vorfeld die Behandlung deiner medizinischen Probleme zu einer Priorität machen. Du wirst dich nicht nur besser fühlen, sondern auch in einer viel besseren Überlebensposition sein, was auch immer kommen mag.
Gleiches gilt übrigens auch für deine körperliche Fitness. Mit zunehmendem Alter wird unser Körper immer weniger flexibel, und manchmal sind wir uns gar nicht mehr bewusst darüber, dass unsere Ausdauer nicht mehr das ist, was sie einmal war. Daher ist es sehr wichtig, dass du dein persönliches Fitnesslevel kennst und beständig optimierst.
Trainiere am besten mindestens 2-3 Mal pro Woche in den bekannten Ausdauersportarten wie Laufen, Radfahren oder Schwimmen, um fit zu werden bzw. zu bleiben – insbesondere dann, wenn du in den letzten Jahren kaum Sport gemacht hast bzw. einer sitzenden Tätigkeit nachgingst.
Und schließlich: Vor lauter Krisenvorsorge keine Zeit mehr zum Leben
Auch wenn es durchaus Sinn macht, viel Energie, Zeit und auch Geld in die Krisenvorsorge und das Prepping zu investieren – wenn du dabei vergisst, dein jetziges Leben zu leben und zu genießen, wirst du dir und deinen Mitmenschen damit nichts Gutes tun. Verfalle nicht in einen Wahn und denke nur noch an das Thema Krisenvorsorge.
Du kannst durchaus heute an die Krisenvorsorge denken und im eigenen Garten oder im Wald das Überleben üben, und morgen mit deiner Familie in einem netten Restaurant essen gehen. Es reicht aus, wenn du deine Komfortzone immer mal wieder verlässt und deine Fähigkeiten und das Survival-Wissen erweiterst. Aber jetzt schon ständig so zu leben, als wäre der Ernstfall eingetreten, ist keineswegs sinnvoll.
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